Die Bildoptimierung ist die Vorstufe zur Bildretusche. Hier wird nur die Bildoberfläche verändert. Dazu gehören Belichtungskorrektur, Veränderung der Farbtemperatur, Verstärkung von Kontrast und Schärfe. Evtl. werden auch der Bildausschnitt und der Neigungswinkel verändert. Durch einen anderen Bildausschnitt kann ein bestimmter Bereich im Bild stärker hervorgehoben, oder der Bildaufbau interessanter gestaltet werden. Eine Veränderung vom Neigungswinkel ist erforderlich, damit senkrechte Linien (z. B. Türrahmen) auch wirklich senkrecht sind. Bei der Bildoptimierung entsteht sozusagen der Bildlook und die persönliche Handschrift des Fotografen wird im Bild erkennbar.
Die Bildretusche geht unter die Bildoberfläche und verändert Bereiche im Bild, die mit den eben genannten Arbeitsschritten nicht mehr möglich sind. In der hier gezeigten Vorher-/Nachher-Galerie werden diese Veränderungen sehr deutlich sichtbar. Durch Hinzufügen von Gestaltungselementen, Effekten, Hintergrundstrukturen oder Typografie wird ein Bild aufgewertet und erhält mehr Aufmerksamkeit. Zur Bildretusche zählt auch die Entfernung von Hautunreinheiten, Narben, Muttermalen oder Hautrötungen. Falten und Beulen in der Kleidung können beseitigt werden, oder eine Person kann einen ganz anderen Hintergrund erhalten. Statt vor einer grauen Wand befindet sich das Model plötzlich in einer verlassenen Industriehalle.
Schauen Sie mir über die Schulter und erleben Sie staunend mit, was Bildretusche möglich macht. Verschieben Sie die Pfeile in der Bildmitte und vergleichen Sie, wie sich das finale Foto von der unbearbeiteten Version unterscheidet. In dieser Galerie sehen Sie nur Fotos, bei denen die Abweichungen sofort ins Auge fallen. Nicht jedes Bild erfordert eine solch aufwändige Retusche und die meisten Fotos behalten ihre ursprüngliche Natürlichkeit. Aber gut zu wissen, dass man der Realität dort nachhelfen kann, wo die Fotografie an ihre technischen Grenzen stößt ...